20/11/2025 0 Kommentare
Sieben Tipps gegen Trauer und Einsamkeit an Weihnachten
Sieben Tipps gegen Trauer und Einsamkeit an Weihnachten
# Evangelisches Leben

Sieben Tipps gegen Trauer und Einsamkeit an Weihnachten
Weihnachten gilt für viele als das wichtigste Familienfest. Umso schwerer können die Feiertage für Trauernde und Alleinstehende sein. Die Klinikpfarrerin Heike Schneidereit‑Mauth hat über 20 Jahre Menschen bei Tod, Sterben und Krankheit begleitet. Sie liefert Tipps, wie Betroffene die Feiertage gut gestalten können. „Es gibt kein Patentrezept. Der Umgang mit Trauer und Einsamkeit ist sehr individuell“, sagt sie.
1. Denken Sie daran: Auch andere Menschen trauern oder sind alleine
„Weihnachten wird so stark wie kein anderes Fest mit der Familie in Verbindung gebracht“, weist Schneidereit-Mauth auf eine häufige Wahrnehmung hin. In der Folge entstehe bei Trauernden oder Alleinstehenden oft das Gefühl, alle anderen feiern fröhlich – und nur ich schlucke still. Ein Gedanke kann helfen: Ich bin nicht die/der Einzige, die/der trauert oder alleine ist. In Österreich etwa wird Einsamkeit zur Weihnachtszeit von Fachleuten explizit als Problem genannt. Beim HILFSWERK erfahren Sie mehr dazu.
2. Erarbeiten Sie sich einen guten Plan für die Feiertage
Wer weiß, dass Weihnachten schwer wird, sollte sich rechtzeitig Gedanken machen: Was möchte ich? Brauche ich Ruhe – oder lieber Gesellschaft? Was esse ich? Möchte ich mich selbst beschenken? Gute Planung kann helfen, den Tag emotional besser zu gestalten.
3. Bleiben Sie selbstbestimmt
„Wer sich selbstbestimmt fühlt, kann eine Situation besser ertragen“, sagt Schneidereit-Mauth. Auch wenn wir vieles nicht kontrollieren können – wir können entscheiden, wie wir mit der Situation umgehen. Und dieses Stück Entscheidung macht einen Unterschied.
4. Sprechen Sie Ihre Gefühle an und schaffen Sie Raum für Trauer
Niemand muss leugnen, dass der Tod eines geliebten Menschen oder die Einsamkeit gerade zu Weihnachten besonders weh tut. Wer sagt: „Das ist heute schwer für mich…“, schafft einen Raum, in dem Trauer benannt wird – und dann Raum für etwas anderes entsteht.
5. Bauen Sie Rituale ein
Kleine Rituale helfen, Trauer nicht wegzudrücken, sondern zu integrieren: eine Kerze für den Verstorbenen, Geschichten vom letzten Weihnachtsfest oder ein stiller Moment am Fenster. Rituale geben Halt. Wie Sie Weihnachten alleine feiern können, erfahren Sie in unserem Gemeindebrief, im Internet oder auf YouTube.
6. Halten Sie sich von sozialen Medien fern
In sozialen Medien sieht man vor allem glückliche Familien, posierende Kinder, das perfekte Fest. Für Betroffene kann das verstärkend wirken. Deshalb: Reduzieren Sie Social-Media-Konsum in diesen Tagen.
7. Suchen Sie Gemeinschaft und nutzen Sie spezielle Angebote
Es gibt zahlreiche Angebote in Österreich, damit man nicht alleine bleibt: von Segensfeiern über Treffpunkte bis zu Telefon- und Online-Hotlines.
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TelefonSeelsorge Österreich: rund um die Uhr erreichbar unter 142; Chat täglich 16 – 23 Uhr.
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Informieren Sie sich, zum Beispiel bei der Diakonie Österreich, zum Thema Einsamkeit.
Quellenangaben:
- EKIR-Text war maßgebend für diesen Artikel
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