23/10/2024 0 Kommentare
Neue Sonderschul-Lehrpläne kritisiert – Diakonie fordert echte Inklusion
Neue Sonderschul-Lehrpläne kritisiert – Diakonie fordert echte Inklusion
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Neue Sonderschul-Lehrpläne kritisiert – Diakonie fordert echte Inklusion
Die aktuellen Entwicklungen rund um die neuen Lehrpläne für die Sonderschule sorgen für Unmut bei der Diakonie Österreich. Direktorin Maria Katharina Moser äußert deutliche Kritik an der veralteten Sprache und Haltung, die aus den Plänen spricht. Begriffe wie „körperbehindert“ und „sprachgestört“ zeugen laut Moser von einer Perspektive, die Kinder mit Behinderungen weiterhin ausschließt, anstatt sie aktiv einzubeziehen.
Veraltete Lehrpläne – Keine Fortschritte für Inklusion
Im Schuljahr 2025/26 sollen neue Lehrpläne für Sonderschulen in Kraft treten, die sich laut Ministerium an den Vorgaben von 1960 orientieren. Dies werde, so Moser, keine Inklusion fördern, sondern das bestehende Parallelsystem aus Sonderschule und Regelschule weiter verfestigen. „Es ist unfassbar, dass diese Lehrpläne immer noch von „körperbehinderten“ und „sprachgestörten Kindern“ sprechen“, so Moser.
Fehlende Perspektiven für Jugendliche nach der Pflichtschule
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die fehlenden Pläne für ein 11. und 12. Schuljahr für Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf (SPF). Jugendliche über 16 Jahre seien nach wie vor von inklusiven Angeboten ausgeschlossen und würden oft ohne Beschäftigung bleiben oder in Werkstätten landen, kritisiert die Diakonie. Dies schade nicht nur den Betroffenen und ihren Familien, sondern auch der Gesellschaft insgesamt – sowohl sozial als auch volkswirtschaftlich.
Deutliche Ungleichheit zwischen inklusiven Schulen und Sonderschulen
Zahlen aus Deutschland zeigen, dass Kinder, die inklusiv beschult werden, deutlich bessere Chancen auf einen Schulabschluss haben. Während nur 28% der Kinder in Sonderschulen einen Pflichtschulabschluss erreichen, liegt der Anteil bei inklusiv beschulten Kindern bei 46%.
Forderung nach einem Lehrplan für alle
Die Diakonie fordert daher die schrittweise Abschaffung des Parallelsystems und die Einführung eines gemeinsamen Lehrplans für alle Kinder. „Menschen sind nicht behindert, sie werden es durch Barrieren“, betont Moser. „Wir setzen uns für ein Bildungssystem ein, das allen Kindern die Möglichkeit gibt, ihre Fähigkeiten zu entfalten und Chancengleichheit zu erfahren.“
Link zur Pressemitteilung der Diakonie Österreich.
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