
30/09/2025 0 Kommentare
Kirche kritisiert Rede am FPÖ-Parteitag
Kirche kritisiert Rede am FPÖ-Parteitag
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Kirche kritisiert Rede am FPÖ-Parteitag
Die Rede von FPÖ-Parteichef Herbert Kickl beim Parteitag am Wochenende in Salzburg hat zu deutlicher Kritik aus den Reihen der katholischen Kirche geführt. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Franz Lackner, warnte am Montag davor, dass Religion parteipolitisch vereinnahmt werde. Lackner betonte, Glaube, Hoffnung und Liebe seien zentrale Tugenden des Christentums. Würden sie jedoch in den Rahmen parteipolitischer Interessen gezwängt, drohe ihre Bedeutung ins Gegenteil verkehrt zu werden – „aus Glaube werde Zweifel, aus Hoffnung Angst und aus Liebe Hass“. Seit 1952 bekenne sich die katholische Kirche in Österreich zu einer „freien Kirche in einem freien Staat“. Umso problematischer sei die aktuelle Tendenz, religiöse Inhalte für politische Zwecke zu nutzen.
Kickl hatte in seiner Parteitagsrede Bezug auf den Apostel Paulus genommen und angekündigt, der Bevölkerung „Glaube, Hoffnung und Liebe“ zurückzugeben. Bereits im vergangenen Wahlkampf hatten Kirchenvertreter ähnliche Bezüge im FPÖ-Umfeld kritisiert. Auch die Katholische Aktion äußerte sich scharf. Die Präsidentin der Katholischen Aktion Salzburg, Elisabeth Mayer, und ihr österreichischer Amtskollege Ferdinand Kaineder erklärten, die Botschaft des Apostels Paulus richte sich an alle Menschen. Eine politische Instrumentalisierung mit dem Ziel von Ausgrenzung und Spaltung widerspreche dieser Botschaft zutiefst. „Volkskanzler und Völkerapostel sind nicht unter einen Hut zu bringen“, so die beiden Präsident:innen.
Kickl selbst kündigte an, mit Erzbischof Lackner das Gespräch suchen zu wollen. Er verwies auf frühere Treffen, bei denen er bereits seine Kritik an der Rolle der Kirche während der Covid-19-Pandemie geäußert habe. Damals habe er bemängelt, dass die Kirchenleitung „anstatt allen Menschen Beistand, Trost und Hoffnung zu geben, unkritisch die Seite der Macht eingenommen“ habe.
Link zum Artikel auf religion.orf.at
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