Der Baum der Vergebung

Der Baum der Vergebung

Der Baum der Vergebung

# Evangelisches Leben

Der Baum der Vergebung

An der Rückseite des Wörgler Gottesdienstraums im Gemeindezentrum, gegenüber des Altars, befindet sich ein besonderes Kunstwerk: der „Baum der Vergebung“, geschaffen von der Künstlerin Brigitte Gmach. Es schmückt den Kirchenraum seit den späten 1990er Jahren.

Die Bedeutung des Baums

Der Baum der Vergebung besteht aus Draht, Keramik und Glas und trägt eine tief berührende Geschichte in sich:

Zwei Männer sitzen im Zug einander gegenüber. Der eine schaut ständig zum Fenster hinaus und wirkt unruhig und zerfahren. Auf die Frage des anderen, was ihn so bewege, antwortet er: „Ich bin aus dem Gefängnis entlassen worden und kehre in mein Dorf zurück. Wenn mir meine Familie verzeiht, will sie ein weißes Tuch auf dem Baum beim Bahnhof aufhängen. Dann steige ich aus, wenn nicht, so fahre ich weiter – irgendwohin. Bitte schauen Sie für mich hinaus, ich ertrage diese Ungewissheit nicht länger."

Als sich der Zug dem Bahnhof nähert, ruft der Mann: „Der Baum ist über und über mit weißen Tüchern behängt!" Das ganze Dorf hat dem Mann vergeben.

Die Symbolik im Kunstwerk

Die weißen Tücher, die die Vergebung symbolisieren, wurden in ein angedeutetes Kreuz mit dem Baum verwoben. In der Mitte des Baums erscheint das Gesicht des Häftlings – oder ist es das von Christus? Der Baum löst sich in eine blühende Lichterkrone auf, als Zeichen der Vergebung und Versöhnung.

Ein bestärkender Rückenwind

Dieser Baum der Vergebung wirkt im Hintergrund, wie ein bestärkender Rückenwind während des Gottesdienstes. Pfarrer Thomas Müller meint, dass Vergebung oft im Verborgenen geschieht, uns jedoch stets stärkt und trägt: „Man sieht ihn während des Gottesdienstes nicht, aber man spürt ihn. Wie ein bestärkender Rückenwind, so erlebe ich Vergebung in meinem Leben. Vergebung, die mir geschenkt ist."

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