08/08/2024 0 Kommentare
"Noch viel genauer hinschauen"
"Noch viel genauer hinschauen"
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"Noch viel genauer hinschauen"
In einer umfangreichen Studie, durchgeführt vom unabhängigen wissenschaftlichen Forschungsprojekt ForuM, haben die evangelischen Kirchen Deutschlands (EKD) und ihre Mitgliedskirchen die Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche untersuchen lassen. Die Ergebnisse wurden am Donnerstag, dem 25.01.2024, präsentiert.
Die EKD erhofft sich von dieser Studie eine objektive und unabhängige Analyse, um die institutionellen Rahmenbedingungen zu erkennen, die zu Fällen von sexualisierter Gewalt beigetragen oder sie begünstigt haben. Der bayrische Landesbischof Christian Kopp betonte: "Die Ergebnisse werden uns dabei helfen, bisherige blinde Flecken zu erkennen. Dies ermöglicht es uns, genauer hinzuschauen und konsequent zu handeln." Die Empfehlungen der Wissenschaftler sollen als Grundlage für weitere institutionelle Aufarbeitung dienen. Kopp fügte hinzu: "Die ForuM-Studie wird uns helfen, die Fälle sexualisierter Gewalt im kirchlichen Umfeld besser zu verstehen, angemessen mit den betroffenen Personen umzugehen und zukünftiges Auftreten besser zu verhindern." Die evangelischen Kirchen sind sich einig, dass Erniedrigung sowie körperliche und psychische Verletzung durch sexualisierte Gewalt dem christlichen Glauben und Auftrag widersprechen.
Es ist besonders beschämend, dass Menschen in kirchlichen und diakonischen Einrichtungen Opfer sexualisierter Gewalt geworden sind und dass der Schutz von Amtsleuten wiederholt höher bewertet wurde als der Schutz und die Begleitung der Betroffenen. Dies erfordert eine gründliche Aufarbeitung und konsequentes Handeln. In Zukunft sollen betroffene Personen noch stärker in den Prozess einbezogen werden als bisher. Eine uneingeschränkte Zusammenarbeit mit staatlichen Ermittlungsbehörden war und ist selbstverständlich. Die Kirchenleitung betont: "Wir lernen aus den Fehlern der Vergangenheit und schaffen jetzt und in Zukunft sichere Räume des Zusammenlebens in Kirche und Diakonie."
Wie geht die evangelische Kirche in Österreich damit um?
Die evangelische Jugend in Österreich arbeitet nach den Grundsätzen ihrer Kinderschutzrichtlinie (KSR). Man hat sich zum Ziel gesetzt, in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen eine Kultur der Achtsamkeit zu leben. Das bedeutet, die Lebenswelten von jungen Menschen aktiv wahrzunehmen, ein Bewusstsein für alle Formen von Gewalt (im Besonderen von sexualisierter Gewalt) und von Grenzverletzungen zu schaffen, Gewalt und Grenzverletzungen entgegenzutreten und Betroffenen Hilfe und Unterstützung zukommen zu lassen.
Die evangelische Pfarrgemeinde Kufstein
Die evangelische Pfarrgemeinde Kufstein ist in allen Arbeitsbereichen dazu angehalten, den Bestimmungen der evangelischen Jugend zu folgen. Jugendarbeit findet in Kufstein im Rahmen der Kinderschutzrichtlinie (KSR) statt. So hat Pfarrer Thomas Müller in der Vergangenheit Schulungen beim Verein "möwe" besucht. Zudem sind die Kinder- und Jugendmitarbeiter dazu angehalten, regelmäßige Schulungen im Bereich Kinder- und Jugendschutz zu absolvieren.
Missbrauch ist aber nicht ausschließlich ein Thema in der Jugendarbeit: Wir sind dazu angehalten, in allen Bereichen wachsam zu sein, genau hinzuschauen und konsequent einzuschreiten, wenn unachtsam mit unseren Mitmenschen umgegangen wird. Unsere Arbeit mit Menschen gestalten wir in Verantwortung gegenüber Gott und den Menschen. Wichtig sind uns Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Wir achten die Persönlichkeit und Würde von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, gehen verantwortungsvoll miteinander um und respektieren individuelle Grenzen. In Wahrnehmung unserer Verantwortung für Menschen verpflichten wir uns zur Einhaltung folgender Qualitätsstandards: Prävention, Gewaltfreiheit, Partizipation und Offenheit.
Meldemöglichkeit innerhalb der evangelischen Kirche Österreichs: Die Gleichstellungsbeauftragten:
+43 699 188 77 062
edda.boehm-ingram@evang.at
Links:
Kinder und Jugendschutzrichtlinie der Evangelischen Jugend Österreichs
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