Am 8. Juni 2024 fand in der evangelischen Pfarrgemeinde Kufstein ein inspirierender Bildungsabend unter dem Motto "Dora Winkler-Herrmann - die erste Pfarrerin Österreichs" statt. Die Veranstaltung, die von 18:00 bis 21:00 Uhr dauerte, wurde von Markus Veinfurter von Radio Ö1 aufgezeichnet.

Zu Beginn begrüßte Pfarrer Thomas Müller die Anwesenden und erklärte: "Dora Winkler-Herrmann ist mir ein persönliches Vorbild. In Zeiten der großen Anfechtung ist sie standhaft geblieben, hat Menschen in schrecklichen Zeiten begleitet und hat das offensichtlich gut gemacht. Sie war zudem Pionierin, einer der ersten Theologinnen und die erste ordinierte Pfarrerin Österreichs."

Ein informativer Vortrag

Im Hauptvortrag wurde das Leben von Dr. Dora Winkler-Herrmann beleuchtet. Sie wirkte von 1944 bis 1947 in Kufstein als Predigerin, war die erste ordinierte Pfarrerin, die das Abendmahl austeilte, und begleitete die Menschen durch die schweren Kriegsjahre. Ihre Arbeit wurde von den Kufsteinern sehr geschätzt. Sie wurde 1944 in den Bezirken Kitzbühel und Kufstein als Seelsorgerin zugeteilt, 1945 wurde sie als erste Frau Österreichs ins evangelische Pfarramt ordiniert. Aufgrund der gesellschaftlichen Umstände musste sie 1947 ihre Pfarrstelle unfreiwillig verlassen, ebenso wurde ihre Ordination aberkannt. Winkler-Herrmanns tragische Geschichte geriet in Vergessenheit. 1982 war es ihr wieder möglich, als Pfarrerin zu wirken. Ihre Bedeutung geriet leider in Vergessenheit. Die evangelische Pfarrgemeinde Kufstein möchte aber Dora Winkler-Herrmanns Pionierarbeit und ihren Einfluss auf die österreichische Gesellschaft würdigen und damit ihr Vermächtnis sichtbar machen.

Als Referentin haben wir Milena Heussler (MTh) gewonnen, eine Expertin der österreichischen evangelischen Kirche und Projektmitarbeiterin bei der Initiative „Danke, Dora!“. Frau Heussler hat Einblicke in das Leben und Wirken von Dora Winkler-Herrmann gegeben und ihre Bedeutung für die Geschichte der evangelischen Kirche in Österreich herausstellen.

Die Veranstaltung war bewegend, informativ und inspirierend, und sie verdeutlichte die Wichtigkeit, die Geschichten bedeutender Frauen lebendig zu halten.