Warnung vor extrem gewalttätigen Online-Communities

Warnung vor extrem gewalttätigen Online-Communities

Warnung vor extrem gewalttätigen Online-Communities

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Warnung vor extrem gewalttätigen Online-Communities

Die Bundesstelle für Sektenfragen weist auf eine aktuelle Warnung von Europol hin, die im Februar 2025 veröffentlicht wurde. Darin wird auf das besorgniserregende Wachstum extremistischer Online-Communities aufmerksam gemacht, die sich gezielt an Kinder und Jugendliche richten – und ihnen schweren Schaden zufügen können.

Diese Gruppen agieren weltweit auf digitalen Plattformen – oft unerkannt – und verfolgen ein gemeinsames Ziel: Gewalt normalisieren, junge Menschen manipulieren und in Abhängigkeit bringen. Dabei schrecken sie auch vor sadistischen Inhalten, Erpressung und sogar Anstiftung zum Suizid nicht zurück.

Was genau passiert?

Laut Europol handelt es sich um Netzwerke mit sektiererischen Strukturen: Charismatische Anführer nutzen psychologische Techniken, um Vertrauen aufzubauen – etwa durch übertrieben freundliche Zuwendung („Love Bombing“) – und sammeln dabei gezielt persönliche Informationen. In der Folge werden Minderjährige zu expliziten Handlungen, Selbstverletzung, Gewalt gegen andere oder gar zu Tötungen angestiftet. Wer sich widersetzt, wird oft mit der Veröffentlichung sensibler Inhalte bedroht.

Diese Gruppen sind nicht irgendwo im Verborgenen unterwegs, sondern nutzen gängige Plattformen wie Gaming-Dienste, Streaming-Plattformen oder soziale Netzwerke. Besonders gefährdet sind Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren, vor allem jene, die bereits mit seelischen Belastungen kämpfen oder aufgrund ihrer Herkunft, sexuellen Orientierung oder Lebensumstände besonders verletzlich sind.

Alarmzeichen im Verhalten von Kindern und Jugendlichen

Bitte achten Sie auf diese Warnsignale:

  • Rückzug, Isolation oder plötzliche Stimmungsschwankungen

  • Geheimniskrämerei bei Online-Aktivitäten

  • Beschäftigung mit extrem gewalttätigen oder verstörenden Inhalten

  • Nutzung unbekannter Symbole oder verschlüsselter Kommunikation

  • Kontakt zu unbekannten Personen über soziale Netzwerke

  • Körperliche Hinweise auf Selbstverletzung

Was jetzt wichtig ist

Aufmerksamkeit ist der erste Schutzschild. Eltern, Lehrpersonen und Vertrauenspersonen sollten nicht wegsehen, sondern aktiv das Gespräch suchen – offen, ohne Vorwürfe. Kinder brauchen Orientierung, Schutzräume und Menschen, die mit ihnen gemeinsam nach Antworten suchen.

Catherine De Bolle, Direktorin von Europol, betont:

„Diese Netzwerke radikalisieren im Verborgenen. Es liegt an uns allen, genau hinzusehen, junge Menschen zu stärken und internationale Zusammenarbeit zu fördern.“

Wenn Sie Hinweise auf bedenkliches Verhalten haben, suchen Sie bitte frühzeitig Hilfe – z. B. bei spezialisierten Beratungsstellen, der Kinder- und Jugendhilfe oder der Bundesstelle für Sektenfragen.


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