Täglicher Neubeginn: Eine Einladung zum Leben

Täglicher Neubeginn: Eine Einladung zum Leben

Täglicher Neubeginn: Eine Einladung zum Leben

# Evangelisches Leben

Täglicher Neubeginn: Eine Einladung zum Leben

Ein leeres Blatt liegt vor uns. Das neue Jahr noch unbeschrieben. Was wird es bringen? Was wird sich erfüllen, was wird ausbleiben? Das neue Jahr scheint die Chance des Aufbruchs, der Veränderung zu bieten. Es verspricht: Nichts muss bleiben, wie es ist. Zugleich wissen wir aus Erfahrung, so einfach ist das nicht mit den Neuanfängen. Die guten Vorsätze haben meist ein Ablaufdatum.

Martin Luther verwendet oft drastische Bilder. In seiner Erklärung der Taufe spricht er davon, »dass der alte Adam in uns durch tägliche Reue und Buße soll ersäuft werden und sterben mit allen Sünden und bösen Lüsten; und wiederum täglich herauskommen und auferstehen ein neuer Mensch, der in Gerechtigkeit und Reinheit vor Gott ewiglich lebe.«

Man könnte meinen, die Taufe sei ein einmaliger Neuanfang, eine Wiedergeburt. Warum spricht Luther dann davon, dass der alte Adam täglich ersäuft werden muss und der neue Mensch täglich auferstehen soll?

Es ist ein widersprüchliches Bild, das doch unserer alltäglichen Erfahrung entspricht. Gewohnheiten, die uns schaden, sind nicht einfach abzulegen. Das, was uns guttut, lässt sich nicht leicht in den Alltag integrieren. Ein Neuanfang einmal im Jahr ist zu wenig. Das Leben bietet täglich die Chance auf einen Neubeginn. Jeden Morgen kann ein neuer Mensch herauskommen und auferstehen, der in Gerechtigkeit vor Gott lebt.


Text von Bischof Michael Chalupka, auf seiner Facebook-Seite zum Neujahr 2025 veröffentlicht.

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