Bischof Chalupka: Es gibt ein Problem!

Bischof Chalupka: Es gibt ein Problem!

Bischof Chalupka: Es gibt ein Problem!

# Evangelisches Leben

Bischof Chalupka: Es gibt ein Problem!

Wir haben ein Pro­blem. Am Palm­sonn­tag wird es deut­lich. Die Herr­scher die­ser Welt jen­seits und dies­seits des Atlan­tiks wer­den in ihre jewei­li­gen Kir­chen gehen. Im Osten wie im Wes­ten. Sowohl der Kriegs­herr Putin gibt sich als guter Christ, als auch Donald Trump und seine christ­li­che Koali­tion. Sie las­sen für sich beten und pre­di­gen ein natio­na­lis­ti­sches Chris­ten­tum der Macht.

Am Palm­sonn­tag den­ken wir an den Ein­zug Jesu in Jeru­sa­lem. Schon damals wurde er miss­ver­stan­den. Hoch­ge­ju­belt haben sie ihn, ihre Klei­der und Palm­zweige in Ehr­er­bie­tung auf den Boden gewor­fen. Als Jesus, der kleine Rabbi aus der Pro­vinz, in die Haupt­stadt Jeru­sa­lem gekom­men ist, da war er auf ein­mal ein Star. Die Ein­woh­ner Jeru­sa­lems sahen in ihm den jun­gen Poli­ti­ker, der end­lich die Besat­zungs­macht davon­trei­ben würde.

Sie hat­ten sich getäuscht, und ihre Ent­täu­schung schlug um in Wut und Ver­zweif­lung, dass er sich nicht ihren Erwar­tun­gen und Ansprü­chen gebeugt hat. Doch hät­ten die Bewoh­ner von Jeru­sa­lem nicht nur ihren Erwar­tun­gen ver­traut, son­dern den Mann, der da in die Stadt ein­zog, genauer betrach­tet, sie hät­ten gese­hen, dass er kein Mann der Gewalt ist. Er, auf sei­ner Ese­lin, unbe­waff­net ohne Leib­wa­che, beglei­tet von ein paar zer­lump­ten Gesel­len. Sie hät­ten gese­hen, dass da einer kommt, der ein Reich des Frie­dens und der Gewalt­lo­sig­keit will und sich nicht eig­net als Leit­fi­gur für Auto­kra­ten.


Bischof Chalupka ist evangelisch-lutherischer Bischof der evangelischen Kirche A.B. in Österreich.

Den Text hat er auf Facebook am 12.04.2025 veröffentlicht: Link

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